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Modifizierung und Optimierung der Leitungswasser-Iontophorese (PDF / DE 1994)

Modifikation und Optimierung der Leitungswasser-Iontophorese

Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung eines optimalen Therapieschemas zur Behandlung der Hyperhidrose an Händen oder Füßen mittels Leitungswasser-Iontophorese.

Untersucht wurden dafür die Polung des Gleichstromes, die Dauer einer Behandlungssitzung, der Effekt von Elektrolytzugaben und die Therapiefrequenz in der Erhaltungsphase. Zur Behandlung wurden Gleichstromgeräte der HIDREX GmbH genutzt.

Polung

Die Anode erwies sich bei der Untersuchung immer wirksamer als die Kathode, jedoch ohne signifikanten Einfluss auf den Gesamttherapieeffekt.

Ein Wechsel der Stromrichtung während einer Therapiesitzung kann nicht empfohlen werden. Die Patienten klagten häufiger über Schmerzen, Erytheme und Brennen nach der Umpolung und tolerierten dann in der zweiten Hälfte der Therapiesitzung nur geringere Behandlungsspannungen. Durch die niedrigeren Spannungen war die Hemmung der Schweißsekretion vermindert und es wurden mehr Behandlungen benötigt um einen Therapieerfolg zu erzielen.

Es empfiehlt sich die Anode so lange konstant an einer Hand / einem Fuß zu halten, bis sich eine einseitige Normalisierung der Schweißmenge einstellt. Nach anschließender Umpolung und erneuter Beibehaltung der Stromrichtung wird die Behandlung bis zur beidseitigen Normhidrosis fortgesetzt. Es ist günstiger die stärker wirksame Anode zuerst an die dominante Hand zu legen (beim Rechtshänder zuerst an der rechten Hand).

Dauer

Die Untersuchung konnten keine Unterschiede in der Wirksamkeit der Therapie zeigen, wenn die Dauer einer Therapiesitzung zwischen 10 bis 30 Minuten liegt. Kürzere Behandlungszeiten unter 10 Minuten waren hingegen erfolglos. Daher kann für die Dauer einer Therapiesitzung, ohne den Verlust der Effektivität, eine Zeit von 10 Minuten empfohlen werden.

Elektrolytzugabe

Zusätze von Salzen wie Natriumchlorid oder Ammoniumchlorid haben sich als ungünstig erwiesen, da sie das Auftreten von Nebenwirkungen erhöhen und den Therapieerfolg verringern. Auch anticholinergische Zusätze sind aufgrund lokaler uns systemischer Nebenwirkungen abzulehnen. Zusätze von Aluminiumchlorid behindern die Wirkung der Leitungswasser-Iontophorese. Es sollte außerdem darauf geachtet werden nicht entionisiertes Wasser zu verwenden. Stark entionisiertes Wasser (beispielsweise durch eine häusliche Entkalkungsanlage) kann dazu führen, dass kein für die Therapie ausreichender Stromfluss erzielt werden kann.

Therapiefrequenz in der Erhaltungsphase

Zur Aufrechterhaltung des Therapieeffektes ist in der Erhaltungsphase eine Langzeitbehandlung erforderlich. Die Untersuchung hat gezeigt, dass in dieser Phase durchschnittlich alle 6,5 Tag therapiert werden muss, um die Normhidrosis beizubehalten. Dabei sollte die Stromrichtung von einer Behandlungssitzung zur nächsten gewechselt werden.

Langzeit-Nebeneffekte durch die Leitungswasser-Iontophorese sind nicht bekannt.

Zusammenfassende Therapieempfehlung

  • In der Initialphase: Therapie 3-5mal / Woche je 10 Minuten. Dabei sollte die Anode bis zum Erreichen der einseitigen Beschwerdefreiheit konstant an der dominanten Hand / an einem Fuß genutzt werden. Erst dann sollte eine Verlagerung der Anode an die andere Hand / den anderen Fuß bis zur vollständigen Normhidrosis stattfinden.
  • In der anschließenden Erhaltungsphase: Therapie alle 3-9 Tage je 10 Minuten. Die Anode sollte von Therapie zu Therapie im Wechsel an der rechten und linken Seite angelegt werden.
  • Es sollte ausschließlich normales, nicht entionisiertes Leitungswasser genutzt werden

(vgl. Schauf, G.,Hubert, M. et al.: Modifikation und Optimierung der Leitungswasser-Iontophorese. In: Hautarzt (1994) 45, S.759-761)

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